Kompetenzen entwickeln
Lernen bedeutet mehr als reines Aneignen und Wiedergeben von Wissen. Konkrete Lebens- und Arbeitssituationen lassen sich nur bewaeltigen, wenn zuvor Kompetenzen aufgebaut wurden, die neben dem Wissen auch das Können und Wollen umfassen.
Die Kompetenzauspraegung ist das Produkt aller drei Faktoren.
Kompetenz = Wissen × Können × Wollen
Wissen. Erfahrungswissen, Orientierungswissen, Sach-, Handlungs-, oder Anwendungswissen etc., um Problemstellungen oder Aufgaben zu verstehen und zu loesen.
Können. Kognitive, sensomotorische, soziale oder emotionale Fertigkeiten, um Handlungssituationen erfolgreich zu bewaeltigen.
Wollen. Beduerfnisse, Motive, Überzeugungen, Selbstwirksamkeitserwartungen und Selbstkritik, um das Lernen wirkungsvoll zu gestalten.
Fuer entsprechende Informationen und Methoden, waehlen Sie bitte einen RITA Bereich aus.
1. Ressourcen aktivieren
Lernen ist dann erfolgreich, wenn Neues an bereits Vorhandenes angeknuepft werden kann (Wissen, Erfahrungen, persoenliche Beziehungen, bekannte Problemstellungen aus dem Alltag). Mit der Reaktivierung des Vorwissens erleben sich die Lernenden als selbstwirksam: «Ich weiss schon etwas! Ich schaffe es!». Und durch das Abrufen von Erfahrungen fuehlen sie sich in ihrer aktuellen Entwicklungssituation angesprochen und abgeholt. Mit der Aktivierung von neuen, aktuellen oder relevanten Themenfeldern werden das Interesse und die Motivation geweckt.Vorwissen und Erfahrungen lassen sich am besten mit konkreten Problemstellungen aus der Lebens- oder Arbeitswelt aktivieren.
» Methodensammlung „Ressourcen aktivieren“
2. Informationen verarbeiten
«Erzaehle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun – und ich werde es behalten.» (Konfuzius)
Nach der Aktivierung der Ressourcen erhalten die Lernenden neue Informationen und setzen sich aktiv damit auseinander. Sie knuepfen an ihr Vorwissen und ihre Erfahrungen an. Durch diesen individuellen Integrationsprozess entsteht aus Information neues persoenliches Wissen. Die Lerninhalte werden unterschiedlich bearbeitet, Fachbegriffe differenziert und das neue Wissen integriert. Die langfristige Sicherung ist nur gewaehrleistet, wenn viel und abwechslungsreich geuebt wird. Die ersten Schritte zur Loesung von Problemsituationen in der Lebens- und Arbeitswelt werden mit der Bearbeitung einer konkreten Problemstellung vollzogen:
«Wo liegt ueberhaupt das Problem? Was sehe ich fuer Loesungsmoeglichkeiten? Welche Loesungsmoeglichkeit waehle ich aus? Wie begruende ich die Wahl?»
» Methodensammlung „Informationen vorbereiten“
3. Transfer anbahnen
«Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens durch Nachdenken, das ist das Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist das Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist das Bitterste.» (Konfuzius)
«Denn sie tun nicht, was sie wissen.» Viele Untersuchungen bestaetigen, dass Lernende in der Bewaeltigung von Alltags- und Berufssituationen kaum auf ihr Wissen zugreifen. Dem koennen Sie entgegenwirken, indem Sie dem Kompetenzgrad angepasste Lernaufgaben mit handlungsleitendem Wissen zur Umsetzung im Alltagsoder Berufsfeld stellen. Diese Transferaufgaben sollten einen nahen Bezug zum realen Leben oder zur Praxis haben. Klare Anweisungen mit Selbst- und Fremdkontrollen foerdern den Transfer.
Lassen Sie Ihre Lernenden konkrete Probleme aus dem Alltag und der Berufspraxis loesen, das zeigt die besten Lernwirkungen.
» Methodensammlung „Transfer anbahnen“
4. Auswerten
«Der Weise sucht, was in ihm selber ist, der Tor, was ausserhalb.» (Konfuzius)
Kein Lernprozess ohne Auswertung der Lernergebnisse. Rueckmeldungen ueber Lernfortschritte sind wichtig fuer die weitere Entwicklung. Die erreichte Kompetenz kann mit praxisnahen Aufgaben oder simulierten Fallbeispielen geprueft werden. Dabei wird nicht nur das Wissen, sondern auch das Koennen beachtet. Die Lernenden sind durchaus in der Lage, ihren Kompetenzgrad selbst einzuschaetzen und ihr Entwicklungspotenzial zu erkennen.
Der wahre Erfolg der Kompetenzentwicklung aber wird in der erfolgreichen Bewaeltigung von Situationen in der Lebens- und Berufswelt sichtbar.
» Methodensammlung „Auswerten“